Diese Sätze steuern euch blind!
Wundert ihr euch manchmal, dass trotz bester Absichten und zahlreicher Anläufe immer etwas schiefzugehen scheint. Ihr erreicht euer Ziel einfach nicht, obwohl ihr Zeit, Kraft und eine gute Planung investiert habt. „Etwas“ sabotiert dann im letzten Augenblick doch noch eure Pläne und macht euer Ziel unerreichbar. Dieses „Etwas“ trägt euren Namen.
Ihr zerstört eure Träume, indem ihr euch selbst sabotiert – und es nicht einmal merkt. Unbewusste Annahmen und Glaubenssätze wie “Ich bin dumm”, “Ich bin nicht gut genug”, “andere können es viel besser” etc. blockieren uns. Ein erfülltes, selbstbestimmtes Leben ist so nicht möglich.
Die Selbstsabotage geschieht unbewusst. Obwohl ihr eure Pläne vielleicht ganz bewusst ausarbeitet, euren Zielen mit viel Anstrengung und Einsatz entgegenfiebert, wirken im Unterbewusstsein sabotierende Überzeugungen wie nicht liebenswert oder nicht kompetent genug zu sein. Diese unbewussten Annahmen spiegeln sich in alltäglichen Gedanken wie „Ich bin keine gute Mutter“, „Ich bin zu dick“ etc. wieder. An diese Sätze glauben wir, weshalb sie von Psychologen auch Glaubenssätze getauft wurden.
Grundüberzeugungen und Glaubenssätze üben einen starken Einfluss auf uns und unser Leben aus. Handelt es sich um negative Grundüberzeugungen wie „ich bin dumm“, „ich bin hässlich“, „ich bin ein Versager“, können sie uns daran hindern, Zufriedenheit, Glück und Erfüllung zu finden. Sie sabotieren jeglichen Versuch in diese Richtung.
Schaut ihr euch an, wie bestimmte Situationen in eurem Leben ausgegangen sind und vergleicht diese mit euren Gedanken, die tagein tagaus durch euren Kopf jagen, könnt ihr in vielen Fällen Parallelen feststellen. Jedem sind vermutlich die Begriffe „selbsterfüllende Prophezeiung“ und „Placebo“ bekannt. Hinter diesen beiden Phänomen steckt mehr oder weniger dasselbe Prinzip: Wir sind und werden zu dem, was wir denken und woran wir glauben. Und: Wenn wir von der Wirkung von etwas oder jemandem überzeugt sind, tritt diese Wirkung sehr wahrscheinlich auch ein.
Unsere Überzeugungen und Annahmen beeinflussen, wie wir über die Welt, unsere Mitmenschen und über uns selbst denken, wie wir urteilen, fühlen und handeln. Haben wir es mit positiven Annahmen zu tun wie „Ich schaffe das“, „Ich glaube an mich“, „Ich mag mich so, wie ich bin“ etc., können sie uns beflügeln und zu herausragenden Leistungen antreiben. Negative Überzeugungen und Glaubenssätze können demgegenüber einen sehr destruktiven und einschränkenden Einfluss auf uns und unser Leben haben. Sie sind imstande uns daran zu hindern, unser Potenzial zu entfalten und unser Glück zu finden.
So vor-verurteilen wir Situationen und Menschen und sabotieren unsere eigenen Ziele und Wünsche, indem wir beispielsweise denken, „nicht gut genug“ oder „dumm“ zu sein, Glück und Erfolg „nicht verdient“ zu haben. Diese Gedanken halten wir für wahr, auch wenn es sich um eine erstarrte, konservierte Form dessen handelt, an das wir vielleicht vor Urzeiten geglaubt haben.
Jeder Glaubenssatz formt sich aus vergangenen Erfahrungen, Meinungen und Erlebnissen, so die Experten. Viele Überzeugungen haben ihren Ursprung in der frühen Kindheit oder Jugend, können aber auch durch spätere Interaktionen und Ereignisse entstanden sein. Die meisten Glaubenssätze haben wir wohl von unseren Eltern, Verwandten, Freunden, Geschwistern, Lehrern ungeprüft übernommen und konserviert.
Vor allem Kinder neigen dazu, die Annahmen, Erwartungen und Äußerungen ihrer direkten Umwelt für bare Münze zu nehmen und sie zu ihren eigenen zu machen. Dann sagt nicht mehr der Vater oder die Mutter „du bist dumm“ oder die Lehrerin „das lernst du nie“, sondern wir selbst denken diesen Satz und handeln danach. Glaubenssätze wie „ich bin nicht liebenswert“ oder „ich bin nicht gut genug“ können wir aber auch selbst gebildet haben. Wenn wir uns in der Kindheit ungeliebt oder nicht genügend wertgeschätzt gefühlt haben, haben wir vielleicht daraus geschlossen, dass wir „nicht liebenswert“ sind.
Solche Aussagen und Erfahrungen brennen sich häufig tief in unser Bewusstsein ein. Wir halten sie fortan für wahr. Karriereberaterin und Life Change Coach Pamela Preisendörfer schreibt in ihrem Buch „Glaubenssätze und Überzeugungen“: „Leider haben solche eingefrorenen Wahrheiten kein „Verfallsdatum“ …Vielmehr lagern sie ungeprüft und unreflektiert in unserem Unterbewusstsein, von wo aus sie unser Denken und Fühlen … beeinflussen.“ (S.25).
Wer eine bestimmte Überzeugung von sich selbst hat, verhält sich auch dieser Überzeugung entsprechend – unser Denken bestimmt nicht nur unsere Wahrnehmung, sondern auch unser Verhalten und Handeln (siehe auch „Think big, start small“). Ein Beispiel: Wenn ihr glaubt, dass ihr nicht liebenswert seid, werdet ihr vielleicht Angst davor haben, Beziehungen einzugehen, euch zu öffnen, Forderungen zu stellen, euch zu verteidigen oder selbstbewusst aufzutreten. Das, was ihr denkt, beeinflusst euer Handeln. Und euer Handeln oder Unterlassen kann dazu führen, dass ihr in eurem Denken und in euren Annahmen erneut bestätigt werdet: Wer sich nicht auf echte Beziehungen einlässt, wird auch keine Liebe, keine Nähe und Fürsorge erfahren, sie vielleicht sogar unbewusst vermeiden.
Um uns von der Selbstsabotage zu befreien, ist es wichtig, sich der grundlegenden Überzeugungen bewusst zu werden. Preisendörfer sagt dazu: „Sie (die Glaubenssätze und Überzeugungen) behalten ihre Gültigkeit für uns, bis wir die Entscheidung treffen, an ihnen zu arbeiten und etwas zu ändern“ (S.25).
Identifiziert eure ganz persönlichen Glaubenssätze und zugrundeliegenden Überzeugungen. Widmet euch vor allen Dingen denjenigen Annahmen, die euch einschränken, unglücklich und traurig machen. Ihr werdet merken, dass einige dieser Annahmen und Sätze alt, verstaubt und nicht mehr haltbar sind, während andere sich vielleicht noch als wahr tarnen, es aber nach genauerer Betrachtung gar nicht sind.
Das Tückische bei dieser Analyse: Ihr werdet eure Glaubenssätze zunächst bestätigt sehen. Wir nehmen selektiv entsprechend unserer Denkmuster, Glaubenssätze und Einstellungen wahr (siehe das Beispiel zum Glaubenssatz „nicht liebenswert“ oben). Gegenmaßnahme: Erinnert euch ganz bewusst an positive Erlebnisse, Erfolge, glückliche Momente, Momente voller Stolz, Wertschätzung und Achtung. Holt sie in euer Bewusstsein zurück und lasst die positiven Gedanken und Gefühle von damals wieder aufleben.
Es lohnt, sich auf die Suche nach diesen Sätzen und Überzeugungen zu begeben. Denn sie beeinflussen eure Entscheidungen, eure Leistungsbereitschaft und -fähigkeit, eure Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung. Daher ist es wichtig, seine Glaubenssätze zu erkennen, zu hinterfragen und zu ändern: „Alle persönlichen Durchbrüche beginnen mit einer Änderung unserer Glaubensmuster.“ (Anthony Robbins).
Wie ihr negative Glaubenssätze in positive umwandelt, erfahrt ihr im kommenden Beitrag!
Kommentare